Die Trockenreinigung von Saatgut (das Herauslösen der Samen aus ihrer Kapsel oder den getrockneten Blütenständen) kann in drei Schritte unterteilt werden:
- Trocknen
- Dreschen
- Reinigen
Dafür benötige ich generell:
- Siebe verschiedener Maschenweite
- alte Bettbezüge
- Stock, Nudelholz
- Schüsseln, Eimer
- Arbeitshandschuhe
- Trocknen
Die Samenstände müssen gut getrocknet sein, damit sie leicht dreschbar sind. Ein möglichst langes Abtrocknen an der Pflanze ist erwünschenswert, aber bevor alle Samen aus den Kapseln fallen oder ein Pilz im Herbst alles dahinrafft, ist es sinnvoll, die Samenstände an einem trockenen Ort nachzutrocknen.
2. Dreschen
Bei manchen Kulturen fallen die Samen von selbst ganz leicht herunter, bei anderen Kulturen muss man schon mit Nudelholz oder anderen Tricks anrücken, um die Samen herauszubekommen. Hier unten ein paar unterschiedliche Methoden, die ich auch so anwende:
3. Reinigen
Nach dem Dreschen ist das Saatgut in einer Masse an zerkleinerten Resten drin, die es wegzureiningen gilt. Dazu verwende ich entweder ein Sieb oder ich tu diese Gesamtmasse in eine geeignete Schüssel und blase den Staub raus. Ich bin ein großer Fan vom manuellen Rausblasen der Staubpartikel, weil man so am besten Einfluss auf die Reinigung nehmen kann. Mit der richtigen Schüssel kann man auch große Mengen in kurzer Zeit bewältigen. Es sind dann auch nicht mehrere Durchgänge notwendig. Bei der Siebreinigung benötigt man meist mehrere Siebe unterscheidlicher Maschenweite und mehrere Durchgänge bis das Saatgut durchgereinigt ist. Das Reinigen mit dem Wind ist bestimmt eine besonders schöne Methode, hat sich in der Praxis für mich nicht bewährt. Der Wind ist bei uns zu unregelmäßig und eben nicht beeinflussbar.
Hier ein kurzes Video zum Thema Reinigung durch Ausblasen:
Im folgenden Video ist ein kurzer Einblick in die Saatgutwerkstatt hier bei mir:
Nachdem das Saatgut durchgereinigt ist, wird es an einem trockenen, kühlen, dunklen Ort gelagert. Ich verwende normale Schraubverschlussgläser zum Lagern, die ordentlich beschriftet sein müssen, weil man tasächlich nach einer gewissen Zeit alles vergisst. Es wird empfohlen, die Behälter mit dem gereinigten Saatgut zumindest eine Woche lang (Bohnen und Erbsen drei Wochen) einzufrieren, um kleine Parasiten abzutöten. Man kann das Saatgut auch eingefroren lagern. Das erhöht die Keimdauer erheblich, schädigt die Keimfähigkeit aber nicht.